Sechs Probleme mit BECCS
11 März 2022
Das Klimaproblem wird zu einer Klimakatastrophe. Aufgrund jahrelanger Untätigkeit diskutieren Wissenschaftler und Politiker nicht mehr nur über die Notwendigkeit, Emissionen zu reduzieren, sondern darüber, wie das CO2 entfernt werden kann, das sich bereits in der Atmosphäre befindet. Maßnahmen zur Entfernung von CO2, auch als negative Emissionen bezeichnet, stehen aktuell im Zentrum der Klimagespräche.
Regierungen reagieren, indem sie nach technologischen Lösungen suchen, und schenken ihre Aufmerksamkeit dabei insbesondere der BECCS-Technologie, d. h. Bioenergie mit CO2-Abscheidung und -Speicherung (Bioenergy with Carbon Capture and Storage). Doch die Auffassung, dass BECCS Emissionen eliminieren würde, basiert auf der fälschlichen Annahme, dass Bioenergie kohlenstoffneutral sei. Dies ist nicht der Fall, insbesondere unter Berücksichtigung der immer kürzer werdenden Zeit, die noch verbleibt, um die Erderwärmung unter 1,5 °C oder auch nur 2 °C zu halten. BECCS wäre außerdem mit massiven sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Kosten verbunden. Ihr falsches Versprechen einer schnellen technischen Lösung wird stark durch Interessensvertreter fossiler Brennstoffe beworben und darf nicht dazu führen, dass von der dringenden Notwendigkeit abgelenkt wird, mit dem Verbrennen fossiler Brennstoffe aufzuhören und Wälder, Böden und andere Ökosysteme zu schützen und wiederherzustellen.
Kategorien: Briefing Notes, Bioenergy